














Chaska Nawi Flower
Instandsetzung einer bestehenden
Architektur aus den 1960-er Jahren.
Entwurf Raumkonzept und Möbel
für einen exklusiven Blumenladen
in München.
Standort:
Damenstiftstrase, München
Projektteam:
Entwurf, Konzeptarbeit, Projektleitung,
Frédérique Desvaux
Modellbau, Entwurf, Karl-Heinz Jung
Technische Zeichnungen, Illustrationen,
Pauline Bossle
Leistungsumfang Büro:
LPH 1-3, 5-8
Fotografie und Film:
Fotografie: Oliver Jung
Visuelle Kommunikation Temporäre
Schaufensterinszenierung:
Visuelle Kommunikation:
Keller Maurer Design
Bauzeit: September 2024 – Januar 2025
Möbelfertigung und Innenausbau:
Popp Schreinerei, Murnau
Manchmal liegt Schönheit nicht im Offensichtlichen, sondern im Alltäglichen der Stadt. In einer nachrangigen Seitenstraße, wo einst Kerzen flackerten und wo im Radspielerhaus der königlich-bayerische Hoflieferant Josef Radspieler arbeitete, der auch die Schlösser König Ludwigs II. mit prachtvollen Möbeln aus eigenen Werkstätten ausstattete, wo Schwestern vom Damenstift vielleicht aus dem Fenster gesehen hatten, beginnt eine dieser Geschichten. Eine unspektakuläre Fassade der 1960er Jahre: so banal, dass sie auf charmante Weise fast wieder bescheiden wirkt. Drinnen: kaputt. Elektro hin, Wasserrohrbruch, Substanz mies. Aber eben genau daraus erwächst das Interesse.
Es soll kein klassischer Verkaufsraum, keine Bühne für Blumen im üblichen Sinn werden, sondern ein Raum, in dem das Unmögliche denkbar wird. Ein exklusiver Blumenladen, der keiner sein will. Keine Werkstatt, kein Lager, kein Showroom, kein Veranstaltungsort und schon gar kein banaler Verkaufsraum und doch von allem etwas, ein Möglichkeitsraum.
Die Gestaltung folgt deshalb einem Gedanken, nicht einem Möbelkatalog. Eine Möbelfamilie entsteht: entworfen, durchgearbeitet, dann maßgeschreinert und eingepasst in ein schräges, widerspenstiges Gemäuer. Überall halten Schattenfugen Abstand zur Substanz, die neuen Möbel trennen sich klar von der bestehenden Substanz.
Der Raum hat ein Zentrum: einen Präsentationstisch, der trägt, was flüchtig ist. Blüten, die jede für sich eine Ausnahme sind. The more the better. Der Tisch: eigens entworfen für die Besitzerin. Material und Farbe, beides abgestimmt auf die Besitzerin, das Geschäft, die Idee dahinter.
Because the focus isn’t on polish or glamour, it’s about attitude. And that’s exactly what the client brings. Not a traditional retail space, no showroom for flowers in the usual sense but a space where the impossible becomes thinkable. An exclusive flower shop that doesn’t want to be one. Not a workshop, nor a warehouse, nor a clear-cut venue, and certainly not a conventional storefront and yet a bit of all of it: a space of possibility. A place of happenings. Yes, Chanel could host a workshop here. But also, on a random Tuesday in July: the most beautiful flower meets the most beautiful idea. The idea that luxury isn’t about wealth, but about attention, care, conviction, and intention. Because intention is just another word for vision.
The design therefore follows a thought, not a furniture catalog. A family of bespoke furniture is created: designed, refined, then custom-crafted and fitted into a crooked, resistant old structure. Everywhere, shadow gaps play a silent role — keeping a respectful distance from the building’s substance, the way polite guests behave.
The room has a center: a presentation table that carries what is fleeting. Blooms, each one an exception. The more, the better. The table: designed specifically for the owner. Material and color: both attuned to the owner, the shop, and the idea behind it.